BLV setzt mit „BayernSTAR 2011“ neue Maßstäbe bei Sportlerehrungen

In der inoffiziellen Disziplin, als Sportverband seine besten Aktiven und verdienstvollsten Mitarbeiter zu ehren, hat der Bayerische Leichtathletik-Verband (BLV) am Wochenende einen neuen Maßstab gesetzt. Diese Ansicht vertrat nicht nur der BLV-Ehrenpräsident Karl Rauh beim erstmals im Haus des Sports in München durchgeführten BayernSTAR 2011. In festlichem Rahmen hatten sich dazu eine stattliche Auswahl der erfolgreichsten Leichtathleten und Trainer sowie Vereinsvertreter versammelt. Als „Trainer des Jahres“ wurden Chauncy Johnson (München) und Markus Mönius (Höchstadt) ausgezeichnet.

Die erste Erkenntnis dieser kurzweiligen Veranstaltung war eine höchst angenehme und sollte den Verlauf der weiteren gut drei Stunden entscheidend prägen: Leichtathleten sehen im „kleinen Schwarzen“, in Pumps, Heels oder in Anzug mit Krawatte einfach verdammt gut aus! Wer die bekannten Gesichter eigentlich nur in kurzen Hosen, Trikots, Tops, Spikes oder Werferschuhen kennt, der kam im Foyer des Hauses des Sports aus dem Staunen nicht mehr heraus. Sie hatten sich nahezu alle herausgeputzt, durchaus individuell zwar, manchmal auch ein wenig extravagant, aber jeder ohne Ausnahme dem besonderen Anlass angemessen.

Der bestand in diesem Jahr zum ersten Mal in einer überaus stilvollen, gediegenen Gala-Atmosphäre, bei der vor allem die beiden Schwestern Iris Urban, ihres Zeichens Bildungsreferentin des Bayerischen Leichtathletik-Verbandes, und Sandra Zacher-Schweigert, BLV-Vizepräsidentin Jugend, samt ihren fleißigen Helfern vom Landesausschuss Jugend, ganze Arbeit geleistet hatten. Die Band „Blues Control“ sorgte mit ihren fetten Bläsersätzen sowie den soulig-bluesigen Hits von „I Feel Good“ bis „Let Me Entertain You“ für überaus anregend-schmissige Zwischentöne, vier Rock’n’Roll-Tanzpaare des RRC im VfL Kaufering (Link) garantieren für Unterhaltung auf hohem sportlichen Niveau, während sowohl die Hungrigen wie die Feinschmecker beim delikaten Menü voll auf ihre Kosten kamen.

Er habe auch schon andere Ehrungen erlebt, bei der den Hauptpersonen oft „im Vorbeigehen“ eine Urkunde in die Hand gedrückt wurde, betonte Karl Rauh in seiner Grußbotschaft, nachdem sein Nachfolger im Amt des Präsidenten des Bayerischen Leichtathletik-Verbandes, Wolfgang Schoeppe, den BayernSTAR 2011 offiziell eröffnet hatte. Dieser Abend jedoch besitze Würde und sei einzigartig. Rauh erinnerte an die Auszeichnung zu „Talentezentren“. Mit der Erweiterung dieser Prämierung über den Leistungssport hinaus zeige sich der BLV als besonders innovativ und präsentiere sich als „moderner, zukunftsorientierter Fachverband, der alle Möglichkeiten des Sporttreibens nicht nur anspricht und pflegt, sondern auch Best-practice-Beispiele heraushebt und ehrt.“

Neu ist unter anderen die Kategorie Leistungssport, in der die Anzahl der Kaderathleten, die Einsätze auf internationaler Ebene oder bei Vergleichskämpfen sowie Platzierungen bei Deutschen und Bayerischen Meisterschaften honoriert werden. Das Rennen machte dabei die

LG Karlstadt-Gambach-Lohr

In der LG wird mit Fabienne Kohlmann eine der erfolgreichsten bayerischen Athletinnen betreut. Daneben gelang es in dieser Saison den zahlreichen D-Kaderathleten, eine Reihe guter Platzierungen bei Deutschen und Bayerischen Meisterschaften zu erlangen. Die LG Karlstadt-Gambach-Lohr ist für die Jury der Beweis, dass es auch kleinen Vereinen gelingen kann, Eigengewächse bis an die nationale Spitze zu führen.

In der Kategorie Nachwuchsarbeit ging der BayernStar 2011 an die

LG Würm Athletik

Sie sei tolles Beispiel, wie mehrere Vereine zum Wohle der Athleten an einem Strang ziehen. Neben einem breit gefächerten Trainingsangebot unter der Anleitung von fast 30 ausgebildeten Trainern bietet die LG Projekte in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Schulen und im Bereich der Talentsichtung an. Das wohldurchdachte Konzept führt dazu, dass Athleten lange Zeit im eigenen Verein gehalten werden können und so auch internationale Erfolge feiern.

Im Bereich Wettkampfwesen überzeugte die Jury, bestehend aus Mitgliedern der Landesausschüsse Jugend, Sport und Wettkampforganisation, der

TSV 1860 Dinkelsbühl

Mit zehn eigenen Veranstaltungen zeigte sich der TSV 1860 Dinkelsbühl in diesem Jahr besonders vielseitig. Neben dem bekannten Steffi-Fuchs-Gedächtnis-Sporfest wurden Einzelmeisterschaften, Mehrkämpfe und Läufe für die unterschiedlichsten Altersklassen angeboten. In Dinkelsbühl wird besonders darauf geachtet, jährlich neue Kampfrichter aus- sowie auch erfahrene Kampfrichter fortzubilden. Zusätzlich dazu waren zahlreiche Kampfrichter bei Wettkämpfen außerhalb des eigenen Vereines im Einsatz. 

In der Kategorie Überfachliches Vereinswesen fiel die Wahl auf den

TSV München von 1860

Dass der Name 1860 München nicht nur für Leistungssport in unterschiedlichen Sportarten steht, zeigen „Fitnesslöwen“, die Freizeit- und Gesundheitsabteilung der Leichtathletikabteilung des TSV München von 1860, ganz deutlich. Bei den angebotenen Aktivitäten, die von Ultimate Frisbee, über Wirbelsäulengymnastik und Nordic Walking bis hin zu moderner Schwertkunst führen, ist für jeden etwas dabei. In Gewaltpräventionsangeboten und Integrationsprojekten finden auch sozial nicht so gut gestellte Kinder- und Jugendliche Ansprechpartner und Halt. Für die Jury ein gelungenes Beispiel für Vereinsarbeit jenseits des Leistungsgedanken.

Den Sonderpreis Jugend erhielt der

TSV Ergoldsbach

Mit der Ausrichtung der Schülervergleiche 2008 und 2011 setzte der Verein Maßstäbe. Nur durch die gute Zusammenarbeit und den großen persönlichen Einsatz aller Beteiligten konnten die beiden Veranstaltungen vorbildlich durchgeführt werden. Der TSV Ergoldsbach präsentierte sich – und damit den Landesverband Bayern – den Gästen aus Hessen und Württemberg als professioneller und zuvorkommender Gastgeber. Eröffnungs- und Abschlussfeiern, Live-Übertragung der Ergebnisse ins Internet sowie der eingerichtete Call-room ließen die Veranstaltungen internationalen Top-Events in nichts nachstehen.

Alle Ausgezeichneten erhielt je ein Schild, ein Zertifikat und ein 100-Euro-Gutschein sowie eine Pulsuhr der Firma Sport Erhard.

Auch bei der Ehrung für hervorragende Nachwuchsarbeit geht der BLV mit dem BayernSTAR neue Wege. Jeder Bezirk bekam die Möglichkeit, einen Verein zu bestimmen, dessen Nachwuchsarbeit besonders herausragte. Die Jugendgremien der sieben bayerischen Bezirke beriefen folgende Vereine für die Ehrung:

Oberbayern:

LG Stadtwerke München

Niederbayern:

SFR Zeilarn

Oberpfalz:

TV Bad Kötzting

Oberfranken:

LAV Naila

Mittelfranken:

LG Landkreis Roth

Unterfranken:

TSV Bad Kissingen

Schwaben:

TV Hindelang

Die prämierten Vereine erhielten ein Zertifikat, einen 100-Euro-Gutschein und eine Pulsuhr der Firma Sport Erhard.

Kampfrichter-Preis

Bis dato wurde in jedem Jahr ein Kampfrichter stellvertretend für alle bayerischen Kollegen mit dem „Ludwig-Jall-Wanderpreis“ ausgezeichnet. Für 2010 erhielt rückwirkend Heribert Finster für seinen langjährigen Einsatz den Titel „Kampfrichter des Jahres“ geehrt. Stellvertretend für ihn nahm Horst Weis, der Kampfrichterwart des BLV-Bezirk-Unterfranken die Auszeichnung entgegen.

Chauncy Johnson und Markus Mönius „Trainer des Jahres“

Zu einem besonderen Höhepunkt geriet die Ehrung der beiden „Trainer des Jahres“. Bei den Aktiven fiel die Wahl auf Chauncy Johnson. Der Südafrikaner betreut die höchst erfolgreiche Stabhochsprunggruppe der LG Stadtwerke München mit Malte Mohr, Tim Lobinger und Fabian Schulze. Der Titel des „Nachwuchstrainers des Jahres“ fiel auf Markus Mönius (TSV Höchstadt/Aisch). Unter seiner Ägide entwickelten sich vor allem die Zwillinge Martin und Bastian Grau sowie Marco Kürzdörfer zu Mittel- und Langstreckenläufer von nationaler und internationaler Spitzenklasse.

Zu einer wahren Herausforderung für Fotografen wurde schlussendlich die Ehrung der besten Leichtathleten 2011 im Freistaat. BLV-Vizepräsident Sport Gerhard Neubauer konnte in einem aus bayerischer Sicht überaus erfolgreichen Jahr eine Reihe von Athleten persönlich unter anderem mit einem T-Shirt mit der Aufschrift „BayernSTAR 2011“ und einer Urkunde ehren. Ein weiterer Teil von Sportler fehlte entschuldigt, ist aber untenstehend nicht aufgeführt.