Bei der Weltpremiere des Mannschafts-Hochsprung mit dabei: die zweifache Deutschen weitsprungmeisterin Michelle Weitzel. Foto: Theo Kiefner

08.12.2011 16:14 // Von: Reinhard Köchl

Weltpremiere in Essing: Wird Hochsprung als Mannschaftswettbewerb der neue Renner?

Jörg Nowy, der rührige "Mr. Hochsprung" im Altmühltal, betritt absolutes Neuland: Am kommenden Samstag, 10. Dezember, will der BLV-Stützpunkttrainer, Veranstalter des traditonellen Dreikönigsspringens und Bürgermeister Gemeinde Essing zum ersten Mal einen Hochsprung-Teamwettkampf in Essing austragen.

Diese Wettkampfform erlebt in der Essinger Turnhalle eine Weltpremiere. "Ich möchte versuchen, eine Einzeldisziplin in der Leichtathletik in eine Mannschaftsform umzusetzen", erklärt Jörg Novy. Es sei ein Versuch, die Leichtathletik interessanter zu machen. Viele andere Sportarten hätten sehr viel Erfolg mit Mannschaftswettbewerben. Im einzelnen führte Nowy dabei Skispringen, Eisschnelllaufen oder den Schießsport als Beispiele an.

In Essing findet je ein Wettbewerb männlich und weiblich statt. Es können dazu jeweils vier Springer beziehungsweise Springerinnen gemeldet werden. Die besten Drei kommen in die Teamwertung. Ihre erreichten Höhen werden addiert und ergeben das Teamergebnis. Da bei einer Teilnahme vieler Teams zu erwarten ist, dass der Wettkampf sehr lange dauert, werden die Sprünge für die einzelnen Springer und das Team limitiert.

Jeder Mannschaft werden 24 Sprünge zugebilligt. Jeder Springer hat maximal neun Versuche. Durch diese Limitierung, so verspricht sich Nowy, werde der Wettkampf äußerst interessant. Jeder Springer muss versuchen, mit wenig Sprüngen auszukommen. Unnötig geringe Anfangshöhen oder Zwischenhöhen werden dadurch vermieden. Das Team muss entscheiden, wer weiter springt oder nicht. Jeder Sprung muss daher äußerst konzentriert ausgeführt werden. "Diese Wettkampfführung könnte den Athleten auch bei Einzelwettkämpfen weiter helfen", glaubt Nowy. Dadurch könne sehr viel im Team taktiert werden.

Um die Übersicht für Springer, Kampfgericht und Zuschauer zu gewährleisten, wurde eigens ein EDV-Programm entworfen, dass nach jedem Sprung anzeigt, welchen Team noch wie viele Sprünge zur Verfügung stehen oder wie der aktuelle Zwischenstand ist. Der aktuelle Wettkampfstand wird mittels Beamer auf eine Leinwand übertragen, um Informationen umgehend an Athleten, Zuschauer und Kampfgericht weiterleiten zu können.

Jörg Nowy will dazu Bezirksteams zusammenstellen. Zugesagt haben ihre Teilnahme bislang unter anderem die Deutsche Weitsprung-Doppelmeisterin Michelle Weitzel (LG Telis Finanz Regensburg), auch eine ausgezeichnete Hochspringerin, sowie die 15-jährige Katharina Winkler (LAC Quelle Fürth), mit 1,79 Meter die derzeit beste Hochspringerin Bayerns. Dazu kommt die nahezu komplette bayerische Hochsprungelite nach Essing. Viele Athleten sind bereits sehr gespannt, weil sich bei virtuellen Wettkampfabläufen herausgestellt hat, dass es äußerst spannenden Wettbewerben kommen kann.