Schon bei den Winterwurfmeisterschaften in bestechender Form: Kim-Dominik Seyfried. Foto: Kiefner

Setzt auch in der U 18-Klasse seine Duftmarken: Wurftalent Lukas Koller

17.01.2012 22:56 // Von: Reinhard Köchl

Bayerische Winterwurf: Seyfried, Schwertfeger und Koller setzen die Akzente

Der Satz von BLV-Wurfteamleiter Joachim Lipske steht wie in Stein gemeißelt: „Wer’s im Winter nicht auf die Reihe kriegt, der kann’s im Sommer auch nicht“. Deshalb lädt der Verband auch jedes Jahr zu den Bayerischen Winterwurfmeisterschaften. Zum zweiten Mal suchten die Diskus- und Speerwerfer nun am Rande der Hallenmeisterschaften der U 20 und AK 15 in der Werner-von-Linde-Halle ihre Titelträger. Pech, dass ausgerechnet in der Nacht zuvor der Winter in der Landeshauptstadt eingekehrt war.

So mussten sich die Athletinnen und Athleten mit Temperaturen um den Gefrierpunkt und einem überzuckerten Rasenfeld auf dem Aufwärmplatz neben dem Olympiastadion herumschlagen, was die Bäume für das recht überschaubare Starterfeld zu Beginn des Jahres nicht allzu hoch in den Himmel wachsen ließ. Generell betrachtete Joachim Lipske die schwindende Teilnehmerzahl ebenso mit Sorgenfalten wie den qualitativen Abwärtstrend. Umso wertvoller muss man deshalb das Resultat des bayerischen A-Jugend-Rekordhalters im Speerwerfen, Kim-Dominik Seyfried (LG Augsburg) bei den Junioren (U 23) bewerten, der trotz der leistungshemmenden Bedingungen das 800-Gramm-Gerät auf die Klasseweite 68,35 Meter feuerte. Beileibe keine Eintagsfliege: Seyfried hatte noch drei Versuche anzubieten, die über 66 Meter flogen. „Mit Kim haben wir endlich wieder jemanden, der im Speerwerfen auf Bundesebene mitreden kann“, freute sich Joachim Lipske.

Sehr zufrieden konnte auch der von der U 18 in die U 20-Klasse aufgestiegene Markus Kosok (LG Donau-Ries) mit seinem Siegeswurf von genau 61,00 Meter sein, der sogar neue persönliche Bestleistung bedeutete. Damit setzte sich der 17-Jährige im letzten Versuch noch vor Emanuel Koncar (LG 90 Ebersberg-Grafing), der auf 56,48 Meter kam.

Bei den Mädchen holte sich in der Klasse U 20 Magdalena Scheffel (TV Altötting) den Winterwurftitel mit 38,85 Meter, obwohl Sabrina Thomas (MTV 1881 Ingolstadt) eigentlich weiter warf und klar die 40-Meter-Marke übertroffen hatte. Ihr bester Versuch wurde jedoch ungültig gegeben, was der Schiedsrichter später revidierte und ihr eine halbe Stunde nach Wettkampfende einen (allerdings wenig aussichtsreichen) Nachwurf gewährte. Die drei Erstplatzierten der weiblichen U 18 erzielten allesamt größere Weiten. Meisterin wurde hier Simone Schramm (LG Bamberg) mit 40,76 Meter vor Eva Herrmann (LG Reischenau-Zusamtal) mit 40,64 Meter und Anna-Lena Obermaier (LG Sempt) mit 39,67 Meter.

Im Diskuswerfen war der Chefcoach vor allem von drei Athleten angetan: Markus Schwertfeger (LAZ Kreis Würzburg) holte sich den Titel in der U 20 mit einem Versuch, der hart an der 50-Meter-Linie kratzte (49,94 Meter). „Der Junge nimmt eine sehr gute Entwicklung, wenn er schon jetzt mit dem schweren Gerät in etwa die gleiche Weite hinlegt, wie im vergangenen Jahr mit dem B-Jugend-Diskus“, zeigte sich Lipske zufrieden. Auch der Zweitplatzierte Stefan Dietl (LAZ Obernburg-Miltenberg), der zuvor schon das Kugelstoßen in der Halle für sich entschieden hatte, machte ihm mit seinen 47,08 Meter Spaß. Auf Rang drei landete Christian Zimmermann (Kirchheimer SC) mit 44,76 Meter. In der U 18 dominierte der 15-jährige Lukas Koller (TSV 1880 Wasserburg) mit einer Weite von 47,64 Meter klar den Wettbewerb.

Bei den Mädchen holte sich Linda Wagner (LG Fichtelgebirge) in der U 20 mit 35,82 Meter nach dem Kugelstoßen ihre zweite bayerische Meisterschaft an diesem Tag. Exakt die gleiche Weite stand bei der U 18-Titelträgerin Evi Weber (TSV 1862 Erding) zu Buche. Silber ging an LG Chiemgau-Süd (33,71 Meter) und Bronze an die noch in der Schülerklasse startberechtigte Rebecca Zimmer (LG Bamberg), die das Gerät auf 31,11 Meter schleuderte.