Bayerns schnellste Frau heißt auch in der Halle Alexandra Burghardt,

Florian Bauer entschied den Kurzsprint bei der männlichen U 20 für sich.

Außer Konkurrenz: die LG Stadtwerke München-Neuzugänge Benedikt Wiesend (links) und Christian Rasp (Mitte). Fotos: Theo Kiefner

07.02.2012 20:14 // Von: Gerd Raithel

Südbayerische Halle U 20/U 16: Alexandra Burghardt glänzt mit 7,48 Sekunden

Die Teilnehmerzahlen konnten sich – genau wie bei den am gleichen Tag ausgetragenen Titelkämpfen Nordbayerns in Fürth – durchaus sehen lassen: 513 Athleten und Athletinnen aus 93 LGs und Vereinen beteiligten sich in der Münchner Linde-Halle an den Südbayerischen Hallenmeisterschaften der U 20 und U 16. Dabei stellten Schüler und Schülerinnen weitaus mehr als die Hälfte aller Teilnehmer. Und in den U 20-Wettbewerben war die U 18 zahlenmäßig sehr stark und auch erfolgreich vertreten.

Einige Nachwuchssportler und -sportlerinnen, die zu den Titelkandidaten gezählt hätten, waren nicht am Start. So passte zum Beispiel dieser Wettkampf dem Weitspringer und Hürdensprinter Lukas Aufinger (TSV Ottobrunn), dem 400-Meter-Läufer Laurin Walter (LG Stadtwerke München), dem Hürdensprinter und 400-Meter-Läufer Michael Adolf /DJK Ingolstadt) oder auch der Mittelstrecklerin Katharina Trost (LG Festina Rupertiwinkel) nicht in das Vorbereitungsprogramm auf die Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften.

Dagegen ließ sich Bayerns Sprinthoffnung Alexandra Burghardt (LAZ Inn) die Möglichkeit, erneut zu glänzen, nicht entgehen. Die Vierte über 100 Meter Hürden bei den U 18-Weltmeisterschaften und Goldmedaillengewinnerin mit der deutschen 4 x 100-Meer-Staffel bei den U 20-Europameisterschaften sorgte für die herausragende Leistung in München, als sie im 60-Meter-Finale in 7,48 Sekunden mit großem Vorsprung vor Jennifer Weiherer (MTV 1881 Ingolstadt/7,90 Sekunden) und  Rebecca Griffel (LG Kreis Dachau/7,95 Sekunden) siegte. Mit dieser Zeit ist die 17-Jährige Zweite in der aktuellen DLV-Bestenliste der Altersklasse U 20 und Zehnte bei den Frauen.

Auf die Teilnahme über 60 Meter Hürden verzichtete Alexandra Burghardt. So machte sie den Weg frei für den Erfolg in 9,17 Sekunden von Kristina Fichter (Jahrgang 95/1. FC Passau), die später auch noch Zweite im Weitsprung wurde. Die 200 Meter gewann Christina Reßler (TSV Peiting) in 25,69 Sekunden vor der erst 15-jährigen Stefanie Riedlberger (TSV Bobingen/26,50 Sekunden). Mit recht guten 58,27 Sekunden entschied Christina Hering (LG Stadtwerke München) den 400-Meter-Lauf vor ihrer Vereinskollegein Nicole Klasna (60,49 Sekunden) für sich. Den ersten Platz im 800-Meter-Lauf sicherte sich überlegen Katrin Geiger (SV Steinheim) in 2:21,09 Minuten.

Ziemlich dicht lagen die besten 4 x 200-Meter-Staffeln beieinander: Die LG Stadtwerke München behauptete sich schließlich in 1:45,49 Minuten vor der Startgemeinschaft Team Schwaben (1:45,49 Minuten) und der LG Sempt (1:46,06 Minuten).

Zwei 15-Jährige gewannen Gold in den technischen Disziplinen: Franziska Heiß (TSV Gräfelfing) mit 3,30 Metern im Stabhochsprung und Isabell Haberstock (TSV Schongau) mit 10,01 Metern im Dreisprung, zu dem allerdings nur zwei Athletinnen angetreten waren. Die übrigen Siegerinnen waren Katharina Mair (TSV Wiggensbach) mt 1,64 Metern im Hochsprung, Maria-Lisa Michalsky (Jahrgang 95/LG Sempt) mit 5,44 Metern und Anne Rieger (SpVgg Auerbach/Streitheim) mit exakt 12,00 Metern im Kugelstoß.

Einen Erfolg für das LAZ Inn gab es auch im 60-Meter-Endlauf der männlichen U 20: Mit einer Hundertstelsekunde Vorsprung entschied Florian Bauer das Rennen in 7,21 Sekunden vor Stefan Schranner (LG Region Landshut/7,22 Sekunden) für sich. Dritter wurde Lukas Maier (Athletik- und Sprintteam München) in 7,35 Sekunden. Schranner hielt sich dafür mit dem souveränen Sieg über 200 Meter in 22,92 Sekunden vor seinem Vereinskameraden Andrew Walters (23,44 Sekunden) schadlos.

Über 400 Meter behauptete sich Konstantin Bauer (DJK Friedberg) in 52,54 Sekunden vor dem 60-Meter-Dritten Lukas Maier (53,21 Sekunden) und Dorian Herle (MTV 1881 Ingolstadt/54,09 Sekunden), Sohn eines der erfolgreichsten deutschen Langstreckenläufer der 1970er und 1980er Jahre. Spannend ging’s zu im 800-Meter-Lauf, in dem Marc-Kevin Müller ((TSV Penzberg) in 2:03,45 Minuten knapp vor dem 15-jährigen Eric Zimmermann (LG Stadtwerke München/2:03,95 Minuten) den Zielstrich überquerte.

Über 60 Meter Hürden musste sich der Schnellste über 60 Meter flach, Florian Bauer, in 9,00 Sekunden Fabian Eska (SC Vöhringen/8,81 Sekunden) geschlagen geben. Sehr deutlich fiel der Sieg der LG Region Landshut in der 4 x 200-Meter-Staffel (1:34,26 Minuten) aus.

Die zweifellos beste Leistung in den Sprungdisziplinen gelang Daniel Jeske (TSV Gräfelfing), der sich im Stabhochsprung auf 4,80 Meter steigerte und damit 60 Zentimeter mehr erreichte als der Zweite, der 15-jährige Ruben Maier (LG Sempt). Im Hochsprung verfehlte der Favorit Tobias Potye (FC Aschheim) mit 1,99 Metern knapp die Zwei-Meter-Marke. In Abwesenheit seines ständigen Rivalen Lukas Aufinger war Tobias Anderl (Kirchheimer SC) mit 6,71 Metern im Weitsprung erfolgreich und im Dreisprung reichten Andreas Toms (LG Team Isartal) 12,49 Meter zum obersten Podestplatz. Der Konkurrenz wieder einmal klar überlegen war 16-jährige Alan Vizjak (LG Stadtwerke München) mit 14,46 Metern mit der scheren Kugel.

Eine beachtenswerte Zeit wurde außerhalb der Wertung erzielt: Die 4 x 200-Meter-Männerstaffel der LG Stadtwerke München holte nach, was sie eine Woche vorher bei den Süddeutschen Hallenmeisterschaften unglücklich verpasst hatte – die Qualifikationsnorm für die Deutschen Hallenmeisterschaften. In Sindelfingen hatten die Münchner wegen einer Verletzung des an Position zwei laufenden Marcus Mikulla aufgeben müssen. In der Besetzung Christian Rasp, David Gollnow, Benedikt Wiesend  und Philipp Gretz ließen sie nun das Pech der Vorwoche auf überzeugende Weise vergessen und liefen mit 1:27,09 Minuten eine respektable Zeit. Schneller waren in dieser Saison in Deutschland bisher nur der SCC Berlin und LT DSHS Köln:

Außer Konkurrenz beteiligten sich zwei Staffelmitglieder auch an Einzelwettbewerben. Christian Rasp sprintete die 60 Meter in 6,96 Sekunden, Benedikt Wiesend unterbot über 200 Meter die B-Norm für die Hallen-DM mit 21,92 Sekunden. Auch bei den Frauen stand ein Einlagelauf über 200 Meter auf dem Programm. Diesen gewann Martina Riedl (LG Stadtwerke München), die nach langer Verletzungspause noch Anschluss an ihre Vorjahresform sucht, in 25,20 Sekunden vor Lisa Schollbach (ebenfalls LG Stadtwerke/25,42 Sekunden).