Christiane Danner setzt Bayerischen Crossmeisterschaften in Buttenwiesen die Krone auf

"Ich bin gut drauf, und ich will hier gewinnen!" Mit einer Menge Optimismus ging Reinmund Hobmaier (PTSV Rosenheim) ins Rennen der M50 bis M75. Vier Runden lang begleitete ihn sein schärfster Konkurrent, der Deutsche Meister der M 50 über zehn Kilometer, Hans Joachim Herrmann (LG Erlangen). Bald lagen die Verfolger über 100 Meter zurück. Nach vier Runden setzte sich Hobmaier ab und überschritt als erster Läufer dieser "Bayerischen Cross" die Ziellinie.

Interessant bis in die letzte Runde blieb der Wettbewerb in der M 55: Siegfried Haas (RSC Neukirchen) wenige Meter vor Johann Brigl (LG Donau/Ilm), dann Herbert Vogg (TG Viktoria Augsburg) - so war bis in die letzte Runde die Reihenfolge. Dann zog der Vorjahresmeister Brigl an und siegte überlegen. Auch Vogg erkannte, dass Haas schwächer wurde und holte sich wie im Vorjahr wieder Silber.

"Gesamtplatz neun, das freut mich besonders", kommentierte Klaus Dormann (TV Bad Brückenau) seinen fulminanten Sieg in der M 60. Die Klasse M 65 gewann Dr. Wolfgang Huber (SVG Ruhstorf/Rott). Silber aus dem Vorjahr wandelte in der Wertung M 70 Albert Walter (MTV 1881 Ingolstadt) in Buttenwiesen in Gold um.

Spannendes Duell München gegen Regensburg

LG Stadtwerke München versus Telis Finanz Regensburg - in keinem Lauf wurde diese läuferische Rivalität so deutlich wie im Wettbewerb der Frauen und Seniorinnen über die Langstrecke. Vier Läuferinnen lagen zunächst eng zusammen: Christiane Danner (Regensburg), Julia Weniger (München), Steffi Volke (Regensburg) und Ingalena Heuck (München). Bereits eingangs der letzten Runde deutete es sich an, dass die neue bayerischen Crosslaufmeisterin Christiane Danner heißen würde. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich am Ende mit so deutlichem Vorsprung gewinnen werde, schließlich war ich das letzte Jahr verletzt“, meinte die frischgebackene Bayerische Meisterin nach ihrem ersten Sieg in Buttenwiesen.

In der Teamwertung ging der Meistertitel mit nur einem Punkt Vorsprung vor der LG Telis Finanz Regensburg an die LG Stadtwerke München. Als Zweitplatzierte im Gesamtfeld holte sich in der Wertung W 35 natürlich Steffi Volke Gold. In der W 40 erleichterte die Abwesenheit von Bernadette Pichlmaier Susanne Rossmanith (TSV Marktoberdorf) den Sieg. Erwartungsgemäß fiel in der W 45 die Meisterschaft an Barbara Stich (LLC Marathon Regensburg). Eher unerwartet fuhr wohl Brigitte Schönwälder mit ihrem Meistertitel in der W 50 nach Stadtbergen.

Im Wettbewerb der Mastersklassen M 40/M 45 sah es zunächst nach einem Start-Ziel-Sieg von Rudolf Salzberger aus. Der 43-Jährige im Trikot der LG Telis Finanz Regensburg lag schon mit 20 Metern Vorsprung an der Spitze. Im Teilnehmerfeld startete aber auch der vorjährige Bayerische Vize-Berglaufmeister der Senioren, Carl Hierl (LLC Marathon Regensburg). Und er kannte natürlich die Leistungsfähigkeit seiner Konkurrenten. Mit Salzberger und Denis Mietzsch (MTV 1881 Ingolstadt) ging Hierl in die letzte Runde, setzte sich ab und freute sich schließlich riesig über seinen Bayerischen Crosslauftitel in der M 45. Rudolf Salzberger gewann die M 40.

Ramona März und Regina Högl sind beide 1993 geboren und bleiben seit Jahren dem Langstreckenlauf treu. Deshalb treffen beide Nachwuchstalente regelmäßig bei Meisterschaften aufeinander. In Buttenwiesen liefen sie zunächst gemeinsam mit Anna-Lena Stich an der Spitze. In der letzten Runde rannte schließlich Regina Högl ihren Konkurrentinnen davon. „Jedes Rennen bringt Überraschungen, aber am Ende wusste ich, dass Regina heute nicht mehr zu schlagen war“, kommentierte Ramona März im Ziel den Rennverlauf. Als Neuling in der weiblichen Jugend U 20 platzierte sich Anna-Lena Stich auf den dritten Platz.

Die LG Telis-Finanz Regensburg konnte wegen der gleichzeitig stattfindenden Deutschen Hallenmeisterschaften nur ihr „B-Team“ nach Buttenwiesen schicken. Christiane Danner widerlegte eindeutig diese Leistungseinstufung im Langstreckenlauf der Frauen. Zu keinem Zeitpunkt wurde erkenntlich, dass sich die Lehramtsstudentin zwei Stunden zuvor bereits schon einmal durch den Morast kämpfte. Die Favoritin Susi Lutz (LG Bamberg) konnte zwar noch auf den letzten 200 Metern an Juliane Straub (LG Telis Finanz Regensburg) vorbeiziehen. Der Sieg von Christiane Danner stand nie außer Frage.

Vor heimischem Publikum siegen - dies war eindeutig das Ziel der Läufer der LG Zusam. Und der Erfolg der Läufer im schwarzen Trikot war äußerst eindrucksvoll. Matthias Gröbl lief stets vorneweg, und seine Teamkollegen Maximilian Meingast und Lukas Steinheber holten sich Silber und Bronze. Für Lukas Steinheber ergab sich überdies die Meisterschaft in der Juniorenwertung. „Das haben sich meine Leute redlich verdient.“, lobte Werner Friedel (LG Zusam) anerkennend den Triumpf des Trios. Man kann gespannt sein, wie sich das Team bei den Deutschen Crosslaufmeisterschaften präsentieren kann.

Entscheidung im Matsch

Die Strecke in Buttenwiesen wurde natürlich zunehmend in Mitleidenschaft gezogen: Ein Wildschweinrudel hätte das Gelände nicht derartig aufwühlen können. Eine entscheidende Stelle für die Platzierung ergab sich dreihundert Meter vor dem Ziel. "An der Matschstelle griff mich Hiob Gebisso von der TG Viktoria Augsburg an, aber ich konnte kontern", erzählte nach dem Lauf der neue Bayerische Meister der Männlichen Jugend U 18, Martin Weinländer (LAC Quelle Fürth). An eben dieser Matschstelle wurde auch im Lauf der U 20 der führende Jonas Koller (LG Telis Finanz Regensburg) von Moritz Steininger (1. FC Passau) überholt. Koller versuchte zu parieren, musste dann aber Steininger wegziehen lassen.

Obwohl im abschließenden Langstreckenlauf der Männer Spitzenathleten wie Sebastian Hallmann, Richard Friedrich und Philipp Pflieger fehlten, standen etliche ehemalige Bayerische und Deutsche Meister an der Startlinie. Noch in der vierten Runde wurde das Tempo von einem Trio bestehend aus Heiko Middelhoff (MTV 1881 Ingolstadt), Mario Wernsdörfer (LG Bamberg) und Tobias Schreindl (LG Passau) bestimmt. Dann setzte sich Schreindl ab und hielt den Vorsprung bis ins Ziel. „Mein Training im Schnee war eine gute Vorbereitung für dieses schwierige Geläuf. Ich hoffe, dass ich in Ohrdruft bei den Deutschen den fünften oder sechsten Platz erreichen kann“, erhofft sich Schreindl.

Diese bayerischen Crosslaufmeisterschaften wurden im Vorfeld von einigen Seiten schon als "Breitensportveranstaltung" eingestuft und belächelt. Zu unrecht! Die Teilnehmer, alles engagierte und vielfach auch erfolgreiche Leichtathleten, werden diese Meisterschaften als exzellente und teilweise hochklassige Veranstaltung in Erinnerung behalten. Die Nichtteilnahme einzelner ausgewählter Spitzenathleten in der Aktivenklassen kann diese Bewertung nicht schmälern.